Paddeln mit Abstand – Dank Crowdfunding zurück ins Training

Geschrieben von Caro Köster

1 Apr 2021

Am Osendorfer See in Halle wurde es mit Beginn der Pandemie ganz ruhig. Da das Trainieren im großen Team und auch die Minimalvariante mit 9 Paddler/innen nicht mehr möglich war, musste eine Lösung gefunden werden. Die Paddler/innen aus Halle starteten ein Sportcrowdfunding-Projekt um Maßnahmen realisieren zu können, mit denen sie auf Abstand trainieren können.

Auf dem Wasser sein, in Gemeinschaft paddeln und das Drachenboot voranbringen. 20 Sportler/innen stark ist die Besatzung auf dem großen Boot, dessen farbenfrohe Gestaltung den Zuschauern am Ufer schnell ins Auge fällt. Auf Kommando stechen sie das Paddel senkrecht durch die Wasseroberfläche und motivieren sich gegenseitig durch lautstarke Rufe. Drachenboot ist ein Gemeinschaftssport, den man im Herzblut trägt. Umso härter trifft die Corona-Krise den 1. Halleschen Drachenbootverein e.V.. Nachdem sie erst letzten Sommer in ihre, durch ein Hochwasser komplett zerstörte, Sportstätte am Osendorfer See zurückkehren konnten, müssen die Wassersportler/innen aus Halle jetzt wieder auf Abstand gehen. Unterkriegen lassen sie sich dennoch nicht und zaubern kurzerhand eine Lösung aus dem Hut: Outrigger.

Outrigger – was ist das?

Outrigger sind Kanus mit Ausleger die ihren Ursprung auf Hawaii finden. Das Kanu paddelt sich mit einem Stechpaddel, ähnlich wie ein Drachenboot. Durch den Ausleger bleibt es weniger kipp anfällig und ermöglicht Paddel-Neulingen eine erste Gewöhnung an den Sport auf dem Wasser – ohne dafür gleich mit 20 Paddler/innen zusammenzukommen. Projektstarter Markus Schneider und seine Teams können so also Corona-konform in See stechen. Doch die Outrigger Boote sind noch kein fester Bestandteil des Vereinsequipment, da der Verein aus Platzmangel der letzten Jahre, keine Lagermöglichkeiten hatte. Jetzt, an neuer, alter Wirkungsstätte ist genug Platz für die Outrigger. Doch unter anderem durch den großen Neubau des Sportkomplex Osendorfer See, mangelt es dem Verein an finanziellen Mitteln für die Anschaffung der neuen Boote.

Besonders schade ist die Situation für das gerade erst formierte Team der Pink Dragons Halle (Saale). Ein Team aus Brustkrebspatientinnen und deren Lieblingsmenschen, die auf dem Wasser abschalten und sich aktiv erholen wollen. Die Idee des „Pink Paddling“ stammt vom kanadischen Sportmediziner Dr. Don McKenzie aus dem Jahr 1996. Paddeln im Drachenboot eignet sich ideal als Ergänzung zum Rehabilitationssport für Brustkrebsbetroffene. Der Sport trainiert nicht nur durch die gerade Einstechbewegung die Lymphabflusswege und -muskeln, sondern macht vor allem die Seele wieder fit und bietet den Betroffenen eine Möglichkeit zum Austausch -Balsam für den Körper und die Seele.

Um den Pink Dragons und den anderen knapp 88 Mitgliedern des Vereins eine Sportperspektive zu bieten, müssen finanzielle Mittel für die Beschaffung von Outriggern her. Die Lösung: Ein fairplaid Crowdfunding-Projekt gefördert durch den DOSB. Da die Anschaffung der Outrigger zur Mitgliederbindung und zum kreativen Umgang mit geltenden Corona-Maßnahmen dient, fördert der DOSB das Projekt mit 20 € pro Unterstützung ab 10 €. Eine neue Förderung von welcher der 1. Hallesche Drachenbootverein e.V. als einer der ersten Vereine in Deutschland profitieren konnte.

Wie ist das Projekt verlaufen?

Unter dem Motto „DANK OUTRIGGER – PADDELN MIT ABSTAND“ startet der 1. Hallesche Drachenbootverein Mitte Januar seine Crowdfunding-Kampagne. 6.990 € sollten in 3 Wochen zusammenkommen, um die Finanzierung der Ausleger-Kanus zu gewährleisten und das Training in der aktuellen Pandemie-Situation zu ermöglichen.

 

Im Verein wurde für das Projekt einiges auf die Beine gestellt. Mit der Drohne entstanden wunderbare Videoaufnahmen, von dem Sportgelände am Osendorfer See und auch ein Projektstarter Video wurde liebevoll für die Projektseite zusammengeschnitten. Kreative und vielseitige Prämien komplettierten dann die Projektseite

Auch die lokale Presse wurde durch Pressemitteilungen auf dem Laufenden gehalten und durch die Sozialen Medien konnten die Unterstützer/innen mit auf die Crowdfunding-Reise genommen werden. Ganz Halle (Saale) sollte von den Wassersportler/innen im Drachenboot Wind bekommen.

Am Ende des Projektes steht eine satte Überfinanzierung. Der 1. Hallesche Drachenbootverein e.V. und seine Crowd konnten zusammen mit dem DOSB 9.458 € sammeln und somit die Finanzierung und Lagerung der Outrigger sicherstellen.

Was du vom Projekt des 1. Halleschen Drachenbootverein e.V. für deine nächste Crowdfunding-Aktion lernen kannst:

  • fairplaid, stellt mit verschiedenen Partnern Serienfördertöpfe zur Verfügung. Setze dich mit deinem Projekt-Coach in Verbindung und erfahre von welcher Förderung dein Projekt am besten profitieren kann
  • Gestalte deine Projektseite! Fotos und Videos von eurem Team und dem Zweck deines Projektes lassen dein Vorhaben zu einer Mission werden und so wirst du mehr Unterstützer/innen begeistern können
  • Auch die lokale Presse ist ein guter Multiplikator. Gehe auf Redakteure zu und veröffentliche regelmäßige Pressemitteilungen über dein Projekt auf deiner Homepage
  • Social-Media. Die Sozialen Medien eigenen sich hervorragend um deine Crowd auf dem Laufenden zu halten, sie mitzunehmen und regelmäßig über Zwischenstände und Meilensteine zu informieren. Dafür muss man kein Influencer sein.
  • Vielfalt an Prämien. Je breiter die Spanne deines Prämienangebots ist, je größer ist auch die Zielgruppe die du ansprichst. Versuche mit deiner Auswahl an Prämien sowohl private Unterstützer, als auch große Sponsoren, also Firmen, anzusprechen.
  • Das Online-Seminar. Regelmäßig bieten wir über fairplaid.org Online-Seminare an, in denen du lernst, was ein Crowdfunding Projekt ist und wie man es anlegt. Auch unser Online-Hilfecenter erklärt dir Schritt für Schritt was zu tun ist und hält so manchen interessanten Tipp für dich bereit.

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