Oft werden wir gefragt, warum wir PayPal nicht als Zahlungsmethode anbieten. Gerne würden wir das tun, denn wir wissen natürlich auch, welche Vorteile dies unseren Projektstarter:innen und Unterstützer:innen bieten würde.
Dennoch mussten wir uns leider dagegen entscheiden. Grund dafür sind die Richtlinien und Einschränkungen seitens PayPal, die für Crowdfunding aus unserer Sicht nicht sinnvoll bzw. zu schwierig umzusetzen sind. Die ausführliche Begründung findet ihr im Folgenden:
PayPal ist derzeit für Crowdfunding nicht geeignet
PayPal hat vor ein paar Jahren Crowdfunding Richtlinien eingeführt, die für alle Crowdfunding-Plattformen weltweit verpflichtend sind. Durch diese Umstellung sind neue Anforderungen und dadurch viele Fehlerfälle bei PayPal entstanden.
Hier nur ein paar Beispiele, die zeigen, dass eine Nutzung von PayPal als Zahlungsmethode für Crowdfunding leider momentan nicht praktikabel ist. Die Einschätzung haben wir zusammen mit unserem Zahlungsabwickler Secupay AG aufgestellt:
- Jede:r Projektstarter:in benötigt ein PayPal-Konto, das zusätzlich zur Legitimation von Secupay nochmal separat legitimiert werden muss.
- Jede:r Unterstützer:in braucht ein PayPal-Konto; eine Gast-Zahlung ist somit nicht mehr möglich.
- Die Gelder werden erst nach Projekterfolg gebucht, in der Zwischenzeit kann zu viel passieren: z.B. ist die Kreditkarte abgelaufen, kein Guthaben auf dem Konto, Limit des PayPal-Konto ist inzwischen erreicht, Konten wurden durch ein Prüfsystem von PayPal eingeschränkt
- Limit für eine Unterstützung: 1.400 Euro
- Gesamtsummen an Unterstützung für ein Projekt: 50.000 Euro
- Wert des Dankeschöns darf max. 100 Euro sein
- Kein Crowdinvesting möglich
- Gleichzeitige Crowdfunding-Projekte pro Nutzer: 2
- Maximale Anzahl Crowdfunding-Projekte pro Nutzer im Jahr: 4
Alleine mit PayPal wurden mehrere Tausend Fehlerfälle bearbeitet, bei denen Geldeinzüge nicht funktionierten. Projekte haben dadurch knapp 40.000 Euro verloren! Die Projektstarter beschwerten sich massiv über PayPal – keiner kann sich mehr sicher sein, ob er überhaupt sein gefundetes Geld bekommt.
Wir stehen mit unserer Einstellung nicht allein da:
Eine Vielzahl an Crowdfunding-Plattformen bieten aus diesen Gründen kein PayPal mehr an, wie beispielsweise betterplace oder kickstarter. PayPal war eine zeitlang auf Crowdfunding-Plattformen die beliebteste Bezahlmethode, inzwischen ist sie fast völlig verschwunden!
Es bleiben eine Vielfalt an Bezahlmethoden
Auch ohne PayPal gibt es immer noch ausreichend Zahlungsmöglichkeiten auf unserer Crowdfunding-Plattform fairplaid.org, sowie unseren Partnerplattformen. Uns ist es wichtig, jedem Unterstützer und jeder Unterstützerin die favorisierte Bezahlmethode anzubieten, damit jede:r Projekte einfach und vor allem sicher unterstützen kann.
Mit dem Ablehnen von PayPal als Bezahlmethode hoffen wir, dass dies ein weiterer Anstoß für PayPal ist nochmal über die Crowdfunding-Einschränkungen nachzudenken und diese zu optimieren. Denn wir würden PayPal gerne wieder als Bezahlmethode aktivieren, wenn die Fehlerfälle gelöst sind und wir damit einen reibungsfreien Crowdfunding-Prozess anbieten können.
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