Wenn man sportfanatisch ist, Gesellschaftsspiele mag und gerne Rätsel löst, dann ist der Weg nicht weit, selbst einen Sport bzw. ein Spiel zu erfinden. Unabhängig davon, ob es nur für einen Nachmittag oder als großer Erfolg geplant ist.
Gerade spontane Einfälle können sich im Rausch schnell zu hoch spannenden und ehrgeizig umkämpften Matches entwickeln. Mit meinen drei Brüdern habe ich da schon einige Erfahrungen gemacht. Wie wäre es mit einer Partie “Ultimate Soccer Tennis Handball”? Noch nie gehört? Liegt wahrscheinlich daran, dass es eine Idee für einen Nachmittag war.
Manche Trendsportarten entstehen aus einer Not heraus: Headis, quasi Tischtennis mit dem Kopf, entstand, weil im Freibad der Fußballplatz schon belegt war. Inzwischen gibt es Weltmeisterschaften. Der Erfinder, René Wegner, war damals Sportstudent. Genauso war es bei John Köhler. Für sein Staatsexamen erfand er “Jokeiba”. Klingt ungewöhnlich und steht für “John Köhlers Eierball”. Der Sport wird inzwischen in mehreren deutschen Städten gespielt und enthält Elemente vom American Football (der Ball, passen und fangen) und vom Ultimate Frisbee (mit dem Ball in der Hand darf man nicht laufen). Ziel ist es, während eines Sprung in den Torraum den Ball zu fangen (genauere Infos gibt es hier). Scheint als wäre ein Status als Sportstudent die perfekte Voraussetzung, um einen neuen Sport zu entwickeln.
Einen Erfolg landete auch der Kanadische Sportlehrer Mario Demers mit seiner Idee. Kin-Ball wird in vielen Ländern bereits als Leistungssport betrieben, in 17 Ländern gibt es einen nationalen Verband. Auch in Deutschland gibt es eine kleine Gruppe an Spielerinnen und Spielern. Dieses Jahr hätte die zweite Saison der Bundesliga stattfinden sollen, doch zwei der drei Spieltage mussten leider abgesagt werden.
Man sieht, der Kessel an tollen Ideen ist noch längst nicht ausgeschöpft. Wer weiß, welche Idee den nächsten Hit produzieren wird. Jede*r von uns könnte die nächste neue Trendsportart entwickeln. Vorausgesetzt man findet neben dem Spielen der ganzen anderen tollen Sportarten überhaupt noch Zeit dafür.
Mehr Artikel zu Kin-Ball gibt es beim Magazin des unpopulären Sports.
© Foto: Deutscher Kin-Ball Verband
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